Am Samstag, den 11. Oktober hat sich auf Einladung der Naturparkverwaltung zusammen mit der Stiftung Naturschutz im Landkreis Diepholz eine große Gruppe engagierter Landschaftspflegerinnen und -pfleger versammelt, um von 10 bis 15 Uhr ein Schlatt bei Twistringen vom Aufwuchs zu befreien.
Mittags gab es eine warme Mahlzeit zur Stärkung, die auch dem Austausch der ehrenamtlich im Naturschutz Tätigen diente. Außerdem stellten Martin Lütjen, Kreisnaturschutzbeauftragter und Jan Kanzelmeier, Geschäftsführer der Naturschutzstiftung, die Bedeutung von Schlatts für die Region vor. Das Schlattprogramm der Naturschutzstiftung im Landkreis Diepholz ist eines der größten Förderprojekte für Kleingewässer in Niedersachsen und kann auf eine erfolgreiche Geschichte zurückblicken.
Dennoch ist der Begriff “Schlatt” den meisten Menschen unbekannt. Über den Ursprung von Schlatts ist man sich nicht ganz einig, berichtete Martin Lütjen - es gibt zwei Theorien und zwar, dass sie während der letzten Eiszeit, als die Landschaft hier einer Tundra glich, als Ausblasungsmulden entstanden, die sich später mit Wasser füllten oder dass sie während der vorletzten Eiszeit als Toteisblöcke zurückgeblieben und irgendwann geschmolzen und zusammengefallen sind. Möglicherweise handelt es sich auch um eine Kombination aus beiden Prozessen.
Klar ist, dass es im Naturpark noch außergewöhnlich viele dieser “Juwelen in der Landschaft” gibt, die allerdings eines besonderen Schutzes und teilweise zudem einer regelmäßigen Pflege bedürfen, um ihren herausragenden Wert für Tiere und Pflanzen zu behalten.
Das Schlatt in der Üssingshauser Heide wurde durch die Stiftung Naturschutz saniert und hat sich im Laufe der letzten 5 Jahre zu einem Laubfroschgewässer von hoher Qualität entwickelt. Schwerpunkt der Arbeiten lagen darauf, das Gebiet vom bis zu 3 m hohen Strauchaufwuchs zu befreien, um die Entwicklung der Tiere auch in Zukunft sicherzustellen. Zudem kann sich ohne Bewuchs das Wasser länger in Schlatt halten, denn es verdunstet weniger.
Ausgerüstet mit Astscheren schaffte es die Gruppe fast das gesamte Schlatt vom Aufwuchs zu befreien - ein großer Erfolg, der nur möglich war, weil so viele wie noch nie am Naturpark-Pflegetag teilnahmen.
Zum Hintergrund des Aktionstags
Im Laufe der Jahre sollen im Rahmen der Naturpark-Pflegetage die besonderen Landschaftselemente der Region vorgestellt werden. In den Jahren zuvor wurde eine Wallhecke bei Ganderkesee auf den Stock gesetzt und das Schwarze Moor bei Wardenburg entkusselt.
















