Visbek

Heidenopfertisch | 24b SMK

Heidenopfertisch | 24b SMK

Am Südufer der Engelmannsbäke, nur wenige Minuten entfernt vom berühmten "Visbeker Bräutigam", treffen Sie auf ein weiteres überregional bekanntes Kulturdenkmal, den "Heidenopfertisch". Uneingeschränkt kann gelten: Ihn sollte man besichtigt haben.

Der imposanten Monumentalität des erhaltenen Decksteins ist es zu danken, dass dieses vergleichsweise kleine Großsteingrab zu den meistabgebildeten Megalithgräbern der Region zu zählen ist. Spätestens seit der Romantik griff man dabei wiederholt zu stark idealisierenden Inszenierungen: Ganz im Sinne der für die Malerei und Graphik der Romantik bezeichnenden Suche nach dem „Erhabenen und Schauerlichen“ wuchs der „Heidenopfertisch“ in Ludwig Philipp Stracks bekannter Lithographie zu einem nachgerade monströsen urgeschichtlichen Mal empor. Seine Zeitgenossen nahmen daran wenig Anstoß. Wohl aber beklagten sie, dass der Künstler den „Heidenopfertisch“ in seiner Lithographie mit Bäumen umgab, obwohl in natura weit und breit lediglich niedrige Büsche zu erspähen seien.

So wenig authentisch Stracks realitätsferne Einbettung in eine Eichengruppe schon damals angemutet haben mag, sie entsprach vollends dem damaligen Zeitgeist: Im 19. Jahrhundert wurde die „deutsche Eiche“ zusehends häufiger in patriotischer Verklärung als ideale Ergänzung zu den vermeintlich „rein deutschen“ Großsteingräbern diskutiert. Vielerorts wurden Eichen-Anpflanzungen im Umfeld der jungsteinzeitlichen Grabstätten angeordnet. Dass die Errichtung von Großsteingräbern in keiner Weise ein rein deutscher, sondern – exakt gegenteilig – ein europaweiter Brauch war, ignorierte man dabei geflissentlich. Die scheinbar ursprüngliche heutige Harmonie von „Heidenopfertisch“ und Eiche trügt also gewaltig. Sie ist nichts anderes als ein Produkt des 19. Jahrhunderts.

Der Glaube an eine heidnische Opferstätte mag dabei dem mächtigen Deckstein zu verdanken sein, der mit seiner glatten Oberfläche wie ein Opfertisch wirkt. Mit Ausmaßen von 5 x 3 x 1,2 m und einem Gewicht von über 40 t dürfte er einen der größten Norddeutschlands darstellen, wobei er durch Sprengungen wahrscheinlich Anfang des 19. Jahrhunderts sogar an Länge eingebüßt hat. Alle Tragsteine der 9,5 x 2 m großen Grabkammer sind erhalten. Reste weiterer Decksteine liegen in ihr.

Dieser Großsteingrab ist Teil der Straße der Megalithkultur (SMK).

Kontakt

Heidenopfertisch | 24b SMK
Visbeker Straße
49429 Visbek

Tel: +49 541 / 323 - 4568
E-Mail schreiben
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Heidenopfertisch | 24b SMK
Herrenteichsstraße 17-18
49074 Osnabrück

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Preise Das Großsteingrab ist jederzeit kostenfrei zugänglich.
    Öffnungszeiten

    Das Großsteingrab ist zu jeder Zeit zugänglich.

    Eignung
    • für jedes Wetter
    Sprachkenntnisse
    • Deutsch
    • Englisch
    Zahlungsmittel
    • kostenfrei
    Lage & Anfahrt
    Anfahrt

    Mit dem ÖPNV:
    Vom Bahnhof Ahlhorn (NWB Oldenburg – Osnabrück) ca. 6 km

    Mit dem PKW:
    Aus Richtung Kleinenkneten die K 247 Richtung Visbek nehmen. Dort rechts auf die L 880 Richtung Ahlhorn. Nach knapp 6 km rechts ab zum Landgasthof „Engelmannsbäke“. Von hier führt ein ausgeschilderter Fußweg zu den Kulturdenkmälern (ca. 10-15 Min. Laufzeit).

    Von Cloppenburg über die B 213 nach Ahlhorn. Hier rechts auf die L880 Richtung Visbek. Nach ca. 3,8 km links zum Landgasthof „Engel- mannsbäke“. Von hier führt ein ausgeschilderter Fußweg zu den Kulturdenkmälern (ca. 10-15 Min. Laufzeit).

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